Frühmorgens (beinahe mitten in der Nacht) brachen wir auf Richtung Salzkammergut.
Das Ziel war die Meisterebenalm in der Nähe der Südspitze des Attersees gelegen. Dank einer
organisatorischen Meisterleistung unseres für die Blindenbergtouren verantwortlich zeichnenden
Christian Pachler war es gelungen, fast alle der ca. 30 Teilnehmer in Weißenbach am Attersee
rechtzeitig zu versammeln. An 8 verschiedenen Treffpunkten wurden die Gruppenmitglieder
eingesammelt. 2 Personen hatten mit der richtigen Handhabung ihres Chronometers Probleme
und mussten der Gruppe hinterherspurten. 1 Person, welche hier namentlich aus Datenschutzgründen lieber nicht erwähnt wird, hatte sich verschlafen und konnte die Verfolgung nicht mehr
aufnehmen (wir trafen ihn erst am Nachmittag im Gasthaus).
Fast die gesamte Tour führte durch bewaldetes Gebiet. Es lag bereits sehr viel Laub auf dem
Boden. Einen Höhenunterschied von ca. 750 m galt es zu bewältigen. Der Himmel war mit
Wolken überzogen. Nachdem die Temperatur sehr angenehm war, kamen wir gut voran.
Was für eine Pachler-Bergtour außerordentlich ungewöhnlich war, war der geringe Niederschlag.
Nach ca. 2/3 des Anstieges kamen wir an einer Jagdhütte vorbei, wo wir unsere Jausenbrote
in uns hineinschoben. Die Gruppe war bereits etwas aufgesplittert, da auch ältere Teilnehmer
(auch 80jährige!) dabei waren, welche an einer Schlüsselstelle aus Sicherheitsgründen an
die Leine genommen wurden.
Nach einem weiteren Fußmarsch von ca. 45 Minuten kamen wir zur Meisterebenalm. Viele
Wanderer waren nicht zu dieser Alm aufgebrochen. Wir ließen es uns nicht nehmen noch
zum eigentlichen Gipfel zu marschieren. Dieser kleine Abschneider von ca. 15 Minuten hat
sich zu 100% gelohnt, denn der Ausblick dort oben war atemberaubend. Der Attersee lag in
seiner vollen Ausdehnung in Blickrichtung Norden zu unseren Füssen. Auch einen Teil des
Mondsees konnte man sehen. Die Drachenwand und der Schafberg glänzten im Westen um die
Wette. Im Osten hingegen thronte das Höllengebirge in seiner ganzen Pracht.
Auf der Meisterebenalm war die Gruppe vorläufig wieder vollständig versammlt (bis auf den
einen Schläfer).
Die gewählte Abstiegsroute brachte mit zunehmender Länge immer mehr Unsicherheit, denn sie
führte in die entgegengesetze Richtung (weg vom See). Erst ein Telefonat brachte Licht ins
Dunkel (unten im Graben musste die Gegenrichtung eingeschlagen werden).
So wie bereits beim Aufstieg säumten umgefallene Bäume den Weg. Diese konnten teilweise
nur durch akrobatische Meisterleistungen überwunden werden. Auch eine eingestürzte Holzbrücke konnte uns nicht stoppen. Allerdings mussten wir uns aufgrund einer ersatzweise
angebrachten Holzleiter einen großen Nervenkitzel aussetzen.
Nach einem weiteren längeren Abstieg waren wir alle glücklich am Parkplatz in Weißenbach
wieder vereint.
Zur Belohnung füllten wir im Gasthaus zur Kienklause (wenige Kilometer entfernt) unsere leeren Mägen. Dank unseres o.a. Schläfers machte auch ein Doppelliter Bier die Runde.
Herr Pachler verteilte Fotos von den vergangenen Bergtouren, welche wir natürlich in Ehren
halten werden. Für seine Verdienste um den Blindenbergsport wurde dieser in einer Lobrede
unseres "Alaska" gewürdigt.
Wir dürfen mit Recht stolz auf die erbrachte Leistung sein und danken für den gelungenen
Ausflug auf die Meisterebenalm.
Herbert Reindl aus Gallneukirchen
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Zuletzt geändert am: 27.10.2005