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Rutschpartie am Eibenberg:

Wieder war es einmal so weit, dass wir mit Hilfe von sehenden Kollegen und Freunden einen Berg besteigen konnten. Vom OÖBSC waren 7 begeisterte blinde Bergsteiger mit dabei und auch zwei sehbehinderte Gäste aus der Steiermark durften wir begrüßen.
Der Eibenberg, so hieß unser Ziel, hat eine Höhe von 1598m und liegt zwischen Traunsee und Offensee. Wir marschierten von Rindbach bei Ebensee los.
Der Wanderweg führte zuerst zick-zack durch den Wald, immer kontinuierlich bergauf, über Stock und Stein, über Dreck und Gatsch. Irgend wo konnte ich auch ein Bacherl wahrnehmen, dass so still und heimlich dahin plätscherte. Nach einer Gehzeit von 2 Stunden stolperten wir über eine wunderschöne Jagdhütte, wo sich einige eine Gulaschsuppe und ein Bierchen erhofft hatten, aber ein trockenes Jausenbrot war genau so gut und wir machten es uns auf dieser Terrasse sehr gemütlich.
Ausgerastet und gestärkt ging es weiter, es waren auch 1149 Höhenmeter, die wir irgend wie bezwingen mussten. Ein Bachbett, das wir entlang gingen und ein Bacherl, das wir überquerten, sowie Baumstämme, die zum über bzw. unten durch klettern waren, machten dem einen oder anderen kleine Schwierigkeiten. Das Gemeine daran war nämlich, man durfte die Baumstämme nicht berühren, sonst hieß es „Pech gehabt“.
Nach einer Gehzeit von 4,5 Stunden erreichten wir die Höhe des Gipfelkreuzes. Doch das Kreuzerl konnte keiner sehen, zum Einen, weil wir noch eine lange Gratwanderung vor uns hatten, die immer auf und ab ging und zum Zweiten, weil es sehr nebelig war. Wir wussten alle, weit kann es ja nicht mehr sein und ein jeder quatschte und lachte um die Wette. Na, wer sagt's denn, nach einem Aufstieg von 5 Stunden erreichten wir das Gipfelkreuz.
Es ist für mich immer wieder etwas besonderes, wenn man einen Berg bestiegen hat und man kann sich nieder lassen und die wohl verdiente Jause auspacken und den anderen beim Schmatzen zuhören. Die Aussicht am Gipfel war für Blinde wie zugeschnitten, es war alles grau in grau wohin man schaute. Bei der Gratüberquerung konnte man den Offensee erblicken.
Naja, was kommt nach dem Aufstieg? Richtig, der verdammte Abstieg. Da ist mir kurzzeitig das Lachen vergangen, da es am Vortag geschüttet hat, war alles nass und da wir großteils durch den Wald gewandert sind, gab es zahlreiche Wurzeln. Ich werde es mal kurz schildern, wie es ist, wenn man auf eine nasse Wurzel steigt, also es geht rutschtiputsch und man liegt am Popsch und wenn man Glück hat, reißt man den Begleiter auch noch mit, soll ja auch etwas davon haben!
Unverletzt, erleichtert, zufrieden und mit einer etwas dunkleren Hose erreichten wir wieder den Ausgangspunkt.

Diesmal waren auch 4 Bodengeher unter uns, die den Langbathsee unsicher machten und auf Grund des Datenschutzes werden die Namen nicht bekannt gegeben.

Abschließend möchte ich mich gerne im Namen der Blindengruppe bei Herrn Pachler Christian und seinem Team sehr herzlich für die Ausgezeichnete und anspruchsvolle Bergtour bedanken.

Berger Erni


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Zuletzt geändert am: 10.7.2006