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Bergtour auf den Dachstein:

Am frühen Morgen des 13.8.2007 machten wir uns (12 Personen, davon 4 Blinde und 8 Begleiter) auf den Weg von Linz nach Hallstadt, um den Dachstein zu bezwingen.
Als wir in Hallstadt ankamen, schien die Sonne schon ziemlich heiß. Wir brauchten jedoch unsere Rucksäcke einstweilen nur bis zur Materialseilbahn schleppen, die zum Wiesberghaus führt. Das erste Wegstück wurden wir vom Plätschern des Mühlbaches begleitet. Bald schon zweigt der weg ab und es ging über waldreiches, später steiniges Gelände bergauf bis zum Wiesberghaus, das wir nach ca. 5 Stunden (1300 Höhenmeter) erreichten. Nach einer ausgiebigen Stärkung ging es ca. 400 Höhenmeter bis zur Simunihütte. Dort wartete eine Menge Arbeit auf uns, vor allem auf unsere Begleiter. Die Steigeisen und das Klettergeschirr mussten eingestellt und anprobiert werden, damit wir am nächsten Tag nicht zuviel Zeit damit vergeudeten. Es wartete ja noch eine große Herausforderung auf uns.

Als wir am nächsten Morgen um 5.00 Uhr losmarschierten, wurden wir sogleich von der aufgehenden Sonne begrüßt. Bis zum Einstieg in den Gletscher gingen wir ca. eine Stunde. Dann hieß es Steigeisen anlegen. Wir wurden in 2 Seilschaften geteilt mit je 2 Blinden und 3 Begleiter. Voll ausgerüstet, wanderten wir ca. 2 Stunden über den Gletscher, wobei das letzte Stück ziemlich steil war und schon einige Anstrengung von uns forderte. Nach einer kurzen Rast sollte der endgültige Gipfelsturm beginnen. Es war schon viel Konzentration und eine gute Trittsicherheit erforderlich, um immer wieder die Auftritte zu finden, jedoch unsere Begleiter hatten viel Geduld mit uns. Außerdem waren wir angeseilt. Ein zusätzlich montiertes Drahtseil war für uns eine große Hilfe. Der Aufstieg dauerte mehr als 2 Stunden, vor allem auch deshalb, weil außer uns ja auch noch andere Gipfelstürmer unterwegs waren, die wir an Blatteauvorsprüngen vorbei ließen. Um 12.00 Uhr mittags erreichten wir alle den Gipfel. Es war erstaunlich warm und unsere sehenden Begleiter vermittelten uns in ihren Schilderungen einen tollen Eindruck über die Bergwelt.

Frisch gestärkt krochen wir mit viel Engagement unserer Begleiter die Felsen hinunter bis zum Gletscher. Am Horizont zeigten sich schon die ersten Regenwolken.
Wir mussten rasch die Steigeisen wieder anziehen und gingen raschen Schrittes den Gletscher (ca. eine Stunde) wieder hinunter. Mittlerweile hat es auch schon zu regnen begonnen und wir erreichten, einigermaßen durchnässt, die Simonihütte, wo wir wegen der heftigen Regenfälle - auch Hagel war dabei - fast 2 Stunden verweilen mussten. In der letzten Etappe wurden wir jedoch mit einem Farbenfrohen Regenbogen belohnt. Nach etwas mehr als einer Stunde erreichten wir bei Sonenschein das Wiesberghaus. Am Abend wurde bei Musik und Gesang bei einem guten Glas der Gipfelsieg gefeiert.

Am nächsten Tag war nur mehr die Strecke bis Hallstadt, wieder ohne Rucksäcke, zu bewältigen. Zu Mittag kamen wir völlig erhitzt auf Grund der hohen Temperaturen zu unserem Parkpatz. Nach einem wohlverdienten Mittagessen hieß es wieder Abschied nehmen.

Wir möchten uns auf diesem Weg noch einmal bei unseren Bergführern, besonders aber bei unseren Organisatoren Hans Gander und Christian Pachler bedanken, die uns diesen unvergesslichen Gipfelsieg, den wir alle ohne Verletzungen erleben durften, ermöglichten.

Christian Gierlinger


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Zuletzt geändert am: 14.9.2007