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Bergtour Tamischbachturm am 20. und 21. September 2013:

Am Freitag Mittag gings los vom Blindenverband bei bedecktem Himmel. 14 Wandersleute fuhren mit drei Autos über Steyr ins Steirische Ennstal, bis nach Großreifling. Unweit davon war unser Ausgangspunkt. Wolfgang aus Steyr reiste noch an.
Im Moment war es noch trocken, doch der Himmel verfinsterte sich verdächtig. Doch die meisten ließen sich nicht von einer kleinen Startjause abhalten, immerhin war es ja Mittagszeit.
Ca. die ersten 500 m führten auf einem forststraßenähnlichen Weg sanft bergauf. Danach gings gleich ins Gelände, ein schmaler Bergpfad zum Hintereinandergehen im schönen Buchenwald, der noch kaum verfärbt war. Vor lauter Reden hätte bald der Regen übersehen werden können. Die Vegetation war noch sehr farbenprächtig.
Direkt am Wegrand konnten wir Enzianen bewundern. Ich musste unbedingt einen Eisenhut angreifen; Erni und Liesi standen Todesängste für mich aus. Der Regen blieb uns bis zur Ennstalerhütte erhalten, dazu kamen im oberen Teil noch einige Windböhen und sumpfige Pfade. Trotz allem blieb im großen und ganzen die gute Laune erhalten. Im Sumpf war Vorsicht angesagt, nicht dass man auf einmal ohne Schuh dastand. So war durchwegs für Abwechslung gesorgt.
Nach einer Gehzeit von ca. 3 Stunden erreichten wir mit mehr oder weniger durchnässten Rucksäcken und sumpfigen Schuhen die Ennstalerhütte (ca. 1500 m). Die Stube war gut geheizt und wir waren die einzigen Gäste, sodass wir uns ordentlich ausbreiten, trocknen und aufwärmen konnten. Auch das Abendessen ließ nicht lange auf sich warten und so kehrte wieder vollste Zufriedenheit ein.
Was gibt es zur Hüttengaudi noch zu sagen? Eiskaltes Lager; draußen Regen; für die wenigsten eine Motivation, zeitgerecht schlafen zu gehen, um für den Gipfelsturm gerüstet zu sein. So gab es in der Wirtsstube noch lange Unterhaltung, Christian gab seine Lieder zum Besten und dazwischen wurde immer wieder heiß diskutiert. Dabei saß man natürlich nicht im Trockenen.
Zu meiner Person, ich bin noch vor Mitternacht ins kalte Lager geschlüpft und habe aus der Ferne noch genug mitgehört.

So zeigte sich doch der zweite Tag als Folge des ersten, und beim zeitigen Frühstück konnte man noch in ein paar verschlafene Gesichter blicken. Das passte auch zur Stimmung draußen, den die Hütte war in einen dicken Nebel und Nieselregen eingehüllt. Aber rechtzeitig zum Aufbruch machte der Regen Pause, so stand dem Losgehen in Richtung Gipfel nichts mehr im Wege. Doch die Freude war kurz, gleich fing es wieder an zu regnen. Erni und Martina entschlossen sich zum Umkehren. Bald verließen wir die Baumgrenze und passierten ein Lartschenfeld. Im oberen Teil wurde der Weg immer besser und nach 1 ¾ Stunden erreichten wir das Gipfelkreuz am Tarmischbachturm, in einer Höhe von 2043 m. Ein kurzes SMS auf die Hütte, ein netter Eintrag ins Gipfelbuch von Wolfgang aus Steyr, ein Gipfelfoto und ein paar Verschnaufminunuten mussten einfach sein. Wer als nächster auf diesen Berg kommt, bitte unbedingt unseren Gipfeleintrag lesen. Elfi, Angelika, Ernst, Wolfgang R, ich und Wolfgang aus Steyr sind die Gipfelstürmer. Da die Temperatur und Aussicht nicht zum längeren Verweilen einlud, kehrten wir schnell wieder zu unseren Freunden auf die Hütte zurück. Weiter unten wurde es wieder wärmer und den Nebel ließen wir auch hinter uns, sodass unseren Begleitern ein traumhafter Blick auf das Hochtor und die Planspitze vergönnt war. Ein eindrucksvolles, malerisches Bild mit den Bergspitzen im Nebel.

Es war noch nicht Mittagszeit, als wir wohlbehalten auf der Hütte einlangten. Einstweilen brachen schon die ersten zum Abstieg auf, während Elfi, Angelika und ich uns noch mit unserer mitgebrachten Jause stärkten. Auch für uns war es nun Zeit zum Abstieg. Weiter unten wurde es zusehens wärmer und freundlicher, nur die Sonne ließ sich nicht blicken. Am frühen Nachmittag erreichten wir zufrieden und mit einem Bergerlebnis mehr unsere Autos.

Ein Dank an unsere Begleiter, die uns dieses Mal über viele glitschige Steine geführt haben und nicht zuletzt an Wolfgang R. fürs organisieren und Durchführen dieser Tour.

Die Vornamen der Teilnehmer:
Blind: Elfi, Erni, Karl, Christian, Alfons, Veronika;
Sehende:
Angelika, Martina, Wolfgang R, Wolfgang, Ernst, Peter, Andrea, Liesi, Erwin.

Geschrieben von Veronika Breuer, am 25.9.2013


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Zuletzt geändert am: 27.9.2013