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Österr. Meisterschaft Torball in Wien
(Bericht von Franz Engleder):

Die beiden Blinden- und Sehbehindertensportvereine in Wien (ABSV und VSC-ASVÖ) veranstalteten gemeinsam am Samstag, den 25. November 2017, die diesjährige österreichische Meisterschaft in Torball für Damen und Herren. Wir Oberösterreicher (insgesamt neun Personen) reisten am Freitag mit der ÖBB nach Wien. Das Quartier, das uns empfohlen wurde, ließ einiges offen bzw. war nicht ideal, aber sehr nahe zu den Turnsälen. Trotzdem verbrachten wir die Nacht dementsprechend und hofften, fit für den Spieltag zu sein. Nach der Eröffnung am Samstag in der Früh begannen die Spiele pünktlich in drei - komplett voneinander getrennten - Hallen. Der Zeitplan war sehr großzügig (großteils pro Spiel 35 Minuten, ab und zu nur 20 Minuten; bei der Finalrunde waren plötzlich nur mehr 20 Minuten eingeplant). Uns hatte es der Zeitplan besonders angetan: Denn wir mussten immer zwei Spiele hintereinander absolvieren und dabei auch jedesmal noch die Halle wechseln.

Die vier Damenteams spielten eine Doppelrunde und anschließend die Finalrunde. Nach den insgesamt 16 Damenmatches gingen überraschend die Mädels vom VSC-ASVÖ Wien als neue österreichische Meisterinnen hervor (Vorrunde noch Platz 3). Den Vizemeistertitel holten sich die Tirolerinnen vor den Titelverteidigerinnen aus Vorarlberg. Die Graz-Damen belegten den vierten Platz.

Bei den Herren kämpften acht Mannschaften um den österreichischen Meistertitel. Es wurde zunächst eine einfache Runde (jeder gegen jeden) gespielt.
Unser erster Gegner war der Gastgeber ABSV Wien, dem wir ein Unentschieden abringen konnten. Es ging Schlag auf Schlag, denn im zweiten Spiel trafen wir gleich auf den amtierenden Meister aus Tirol. Es war ein hart umkämpftes Spiel, das die Tiroler schlussendlich glücklicherweise für sich entscheiden konnten. Ein weiterer Favorit, nämlich Graz 2, war als nächster Gegner auf dem Spielfeld. Hatten wir drei Wochen zuvor noch ein Unentschieden gegen die Grazer erreicht, so waren sie uns dieses Mal eindeutig überlegen und gewannen souverän. Wir wussten nicht, was wir falsch machten, aber es wollte einfach nicht. Danach folgten die Mozartstädter (Salzburg). Wie so oft war dies ein Kampf um „Messers Schneide“. Glücklicherweise endete dieses Match für uns positiv. Nun stand die Einser-Mannschaft der Grazer gegenüber. Auch hier mussten wir eindeutig den Kürzeren ziehen. Die Chance, noch in die Finalrunde einzuziehen, war zu diesem Zeitpunkt schon sehr geschrumpft. Wir hofften doch noch auf die letzten beiden Partieen. Diese mussten aber gewonnen werden. Zuerst standen die Männer aus dem Ländle (Vorarlberg) gegenüber. Es entwickelte sich ein spannendes Duell, das mit einem Unentschieden endete und somit war für uns „der Zug für die Finalrunde abgefahren“. Den Spieltag wollten wir doch mit einem positiven Torverhältnis versöhnlich abschließen. Nun stand uns das sehr junge Team des VSC-ASVÖ Wien gegenüber. Anfangs hielten die Burschen sehr stark entgegen. Doch plötzlich brach der Bann und wir konnten das Spiel ungefährdet vorzeitig beenden.
Nach den insgesamt 28 Vorrundenspielen wurde das Zwischenergebnis verlautbart. Für uns war es leider der fünfte Platz (1 Punkt hinter dem Viertplatzierten).
Das erste Halbfinalspiel zwischen Tirol und ABSV gewann eindeutig der Titelverteidiger. Das zweite Halbfinale zwischen den beiden Teams aus Graz hingegen entwickelte sich zu einem Kampf der Giganten. Nach der regulären Spielzeit und der Verlängerung war noch keine Entscheidung gefallen. Somit musste das Penaltyschießen entscheiden. Hier hatte Graz 2 das glücklichere Ende und stand somit im Finale. Obwohl Graz 1 durch das anstrengende lange Halbfinalspiel viel Kraft verlor, konnten sie sich nochmals aufbäumen und besiegten im Spiel um die Bronzemedaille den Gastgeber aus Wien. Die erste Hälfte des Finales zwischen Tirol und Graz 2 war ausgeglichen mit leichtem Vorteil für die Tiroler. Doch in Hälfte zwei zeigten die Innsbrucker ihre Stärke und nutzten die ev. fehlende Kraft der Grazer aus, um einen sicheren Sieg zu feiern. Somit war der alte Meister auch heuer wieder erfolgreich.
Endstand: 1. Tirol, 2. Graz 2, 3. Graz 1, 4. ABSV Wien, 5. Oberösterreich, 6. Vorarlberg, 7. Salzburg, 8. VSC-ASVÖ Wien.

Nach der Siegerehrung, die im Anschlus an das Finalspiel in der Turnhalle statt fand, gingen alle in das nahe gelegene Quartier, wo wir zu einem guten Abendessen eingeladen wurden.

Danke an die Veranstalter für die Durchführung dieser Meisterschaft. Tagsüber wurden wir auch entsprechend ausreichend gut mit Essen und Getränken versorgt. Der Zeitplan konnte auf Grund der 20-Minuten-Berechnung der Halbfinal- und Finalspiele am Ende nicht eingehalten werden.

Ein Großteil unseres Teams fuhr noch am Samstagabend nach Linz zurück.
Vielen Dank an unseren Trainer Clemens Rotter und an Roman Waldhauser für die gute Betreuung und Unterstützung, die uns bestens versorgten. Ebenso bestens sorgten für uns unsere Schiedsrichter: Andrea Kreuzer, August Pierer und Gregor Piringer. Als Spieler waren dabei: Robert Bayerhofer, Franz Engleder, Thomas Menrath, Johann Reischl.

Wir hoffen, dass es 2018 bei der Heimmeisterschaft besser gehen wird!



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Zuletzt geändert am: 28.11.2017