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Integrationssportwoche, 11. bis 16. Juli 2022
(Bericht von Ute Zellinger)

Montag, 11. 7.:
Ankunft war bis 15.00 Uhr und als alle ein Zimmer hatten, ging es zur Vorstellrunde ins Freie. Es waren einige Rollstuhlfahrer, ein Gehbehinderter, ein Einarmiger, mein Partner und Begleiter Heli (der eine Handprothese trägt), und außer mir noch ein Sehbehinderter. Dort wurde uns auch erzählt, was geplant war: Bogenschießen, Schwimmen, Gymnastik, Yoga, Tischtennis und andere Ballsportarten. Auf meine Frage, wie das Bogenschießen mit meiner Sehbehinderung funktionieren soll, zeigte uns Anneliese gleich den Bogen und das Ziel. Es war ein ca.2 x 2 Meter großes weißes Quadrat, auf dem die runden Zielscheiben waren. Das Quadrat konnte ich sehen.

Dienstag, 12. 7.:
Der Tag begann mit Bogenschießen, außerdem war Manfred, ein zweiter Trainer, dazu gekommen. Jeder bekam einen Köcher, der seitlich an der Hose festgemacht wurde, und drei Pfeile. Dann wurde jedem einzelnen gezeigt, wo der Pfeil aufliegen soll und wie man den Bogen spannt. Damit hatte ich meine Probleme. Es gibt einen Fingerschutz, damit man sich nicht an der gespannten Sehne schneidet und jeder wollte mir helfen. Als ich es ohne den Schutz probierte, tat ich mich leichter. Annemarie meinte, dass beim richtigen Bogensport die Sehne aus Draht war und deshalb der Schutz wichtig sei, aber unsere Sehnen waren aus Kunststoff. Die Rollstuhlfahrer hatten ein eigenes Ziel, welches nicht nur niedriger war als das der „Stehenden“, sondern auch links hinter unserem war, weil sie wohl mehr Kraft in den Armen haben als wir.
Mit etwas Zielhilfe von Manfred habe ich 2 mal 10 getroffen, das heißt genau ins Schwarze. Seitlich war ein Seil gespannt, an dem entlang ich nach vorne gehen konnte, um die drei Pfeile wieder aus dem Karton zu ziehen. Die Sehenden mussten auch die Pfeile suchen, welche nicht auf dem Quadrat waren. Da wir auch ohne Zielhelfer schießen durften, landeten sie oft hinter dem weißen Quadrat oder daneben. Auch für Heli haben sie versucht, eine Lösung zu finden. Nachdem die verschiedensten Möglichkeiten der Befestigung der Prothese misslungen waren, versuchte er es ohne und das funktionierte am besten.

Mittwoch, 13. 7.:
Den Vormittag begannen wir wieder mit Yoga und Gymnastik, danach durften wir wieder Bogenschießen.
Nachmittag gabs wieder Gymnastik und einen Spaziergang, der vielleicht für die Rollstuhlfahrer anstrengender war als für uns. Das habe ich sehr genossen, dass es mir einmal nicht zu viel war.
Wer wollte, durfte noch einmal Bogenschießen, weil Annemarie und Manfred dann mit den Bogen abreisten.

Donnerstag, 14. 7.:
Wie üblich, machten wir am Vormittag wieder Gymnastik und Yoga.
Nach der Mittagspause haben wir uns Fürstenfeld genauer angeschaut. Wir gingen von der Altstadt zum Hauptplatz und zum Wehrgang. Da Kati aus Fürstenfeld kommt, waren die 1,5 Std auch ganz interessant.
Nach dem Abendessen haben wir den 20. Geburtstag von Maria gefeiert. Einer Rollstuhlfahrerin, die mit ihrer Mutter und dem kleinen Bruder aus der Ukraine kommt. ich könnte nicht genau sagen, wer sich mehr gefreut hat, die Mutter oder das Geburtstagskind.

Freitag, 15. 7.:
Wer wollte, konnte um 7.00 Uhr frühstücken und dann eine halbe Stunde zum Hallenbad wandern und schwimmen gehen. Ivan, Heli und ich streikten und sind stattdessen auf ein Eis in die Stadt gegangen, weil gestern, dem heißesten Tag der Woche, kein Eis drin war. Ivan ist durch Leukämie im Rollstuhl gelandet.
Um 15.00 Uhr gingen wir alle zum Kegeln.

Samstag, 16.7.:
Nach der Abschlussrunde haben wir uns gemütlich auf den Heimweg gemacht, da wir am weitesten fahren mussten.

Im Großen und Ganzen war es eine gemütliche Sportwoche, da wir für das Frühstücksbuffet von 7.00 bis 8.30 Uhr Zeit hatten und dann ging´s erst um 10 weiter bis 11 Uhr.
Von 12 bis 15 Uhr war Mittagspause und vor dem Abendessen blieb auch noch Zeit zum Ausrasten.


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Zuletzt geändert am: 04.08.2022