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Schitourenwochenende Planeralm 21. - 22. Februar 2015

Drei wintersportbegeisterte Mitglieder unseres Sportclubs nahmen an diesem erstmalig stattgefundenen Winter-Multisportwochenende teil. Dazu noch sechs sehende Begleitpersonen, die auch gerne dabei waren und uns mit Rat und Tat zur Seite standen.
So hat Erni die Idee geboren, mit Schneeschuhen und Langlaufschieern auszurücken und sie hat sich dazu auch eine äußerst hilfsbereite Begleiterin ausgesucht, die wir schon vom Radfahren kennen, Elisabeth.
Christian und ich waren die anderen Blindensportler, die sich vorerst einmal zum Schitourengehen anmeldeten.
So fuhren wir am Samstag in der Früh bei leichten Nebelschleiern nach Donnersbach zu unserem Quartier, zum Gasthaus Rüscher.
Von dort gings weiter auf die Planeralm bei strahlendem Sonnenschein. Die morgendliche Prozedur für die Vorbereitung auf eine Schittour brauchte doch wieder einiges an Zeit. Erni und Elisabeths Geduld wurde etwas auf die Probe gestellt, sind die Schneeschuhe doch viel schneller angezogen. Zu Neunt gings nun los, fast im Gleichschritt mit Schneeschuhen und Tourenschieern über eine etwas steilere Wiese hinauf vorbei am Schigebiet und der Langlaufloipe hinein in ein kleines Waldstück. Die Gruppe teilte sich dann in zwei Teile. Ich mit Walter und Erni mit Elisabeth blieben zusammen. Angelika, Ernst, Margit und Wolfgang genossen die Natur auch in vollen Zügen. Es ging Richtung Karlspitze. Um So weiter man nach oben kam, um so karger wurde es mit dem Schnee. Immer mehr Steine und Lartschen kammen heraus und der Wind blies immer stärker. Erni und Elisabeth entschlossen sich zur Umkehr, während wir noch einen steinigen Rücken entlang gingen. Doch auch kurz danach hieß es SchierAbschnallen, das letzte Steilstück zum Gipfel war nur zufuß ereichbar. Auf der Karlspitze angekommen Höhe ca 2090 m stärkten wir uns, und mein Begleiter genoss eine wunderbare Aussicht. Wir waren etwas windgeschützt, aber trotzdem wurde es für eine längere Pause zu kühl und hinunter gings wieder zum Schidepot, wo uns schon Wolfgang entgegen kam. Wir trafen wieder den Rest der Gruppe und marschierten noch ein Stück, bevor wir das Vergnügen der Abfahrt hatten. Es war ein schöner Hang mit pistenähnlichen Verhältnissen. Ein kleines Abenteuer blieb nicht aus.
Wir erholten uns schon unten in der Sonne und warteten auf Christian und die übrigen Begleiter. Die Stangen von Christian gingen leider beide zu Bruch, doch Ernst und er kämpften wacker bis zu uns herunter, alle Achtung.
Danach versuchten wir das Schifahren Hand in Hand und Christian konnte seine gewohnte Schifahrweise mit den Stangen wieder aufnehmen.
Am frühen Nachmittag kamen wir wohlbehalten unten am Schiliftparkplatz wieder an. Erni hatte inzwischen die Loipe unsicher gemacht. Mir war das noch nicht genug und so kaufte ich mir mit Walter und Margit eine Zwei-Stunden-Karte.
Der Abend war gemütlich beim Rüscher und wir wurden mit einem guten Abendessen und einem noch besseren Frühstück am nächsten Tag verwöhnt.
Das Wetter war am nächsten Tag nicht mehr ganz so optimal. Christian borgte sich Schneeschuhe aus, Erni, Elisabeth, Margit und er gingen mit uns noch ein Stück entlang der Schipiste hoch, bevor wir ins Gelände abbogen. Die Tourengeher machten noch einen kleinen namenlosen Gipfel, während die Schneeschuhgruppe das Weite suchte.
Aber zu Mittag waren wir wieder alle vereint in einer gemütlichen Schihütte und ließen dieses Wochenende in fröhlicher Athmosphäre ausklingen. Jeder kam auf seine Rechnung, niemand hat sich verletzt.
Und Zuletzt noch ein Dank an unsere Begleiter, die uns diese Vielfalt ermöglichten.

Ein kurzer Nachtrag für noch zwei stattgefundene Schitourentage, an denen ich leider als Blinde alleine teil nahm.
Am Samstag 7. März fuhren Angelika Wolfgang Walter und ich nach Vorderstoder und von dort unweit von den Schafferteichen befindet sich ein Parkplatz. Es geht hier Richtung Warscheneck. Über die Zellerhütte auf den Lagelsberg. Höhe ca 1900 m. Grüße von der Zellerhüttenwirtin, sie konnte sich noch an uns erinnern. Vor zwei Jahren war eine große Gruppe von uns Blinden im Sommer dort.
Diese Tour war etwas anspruchsvoller im Aufstieg 1250 hm. Die Abfahrt für mich etwas schwieriger.
Ein Dank an Euch Begleiter, so viel Schneekontakt wie bei dieser Abfahrt habe ich schon lange nicht mehr gehabt.
Und nicht zuletzt dem Wolfgang danke fürs organisieren und immer wieder für Deine guten Ratschläge.
Und noch eine Tour am Freitag dem 13.März: Von Gosau auf den Kahlenberg Höhe ca. 1800 m. Adi Wolfgang und ich genossen diesen Tag zusammen. Das war eine wunderschöne Abfahrt und dieses Mal nicht so anstrengend und anspruchsvoll.
Doch leider bin ich heuer auf allen drei Schitourengipfeln von den Blinden als einzige oben gestanden Daher unseren treuen Begleitern ein besonderer Dank, dass sie mir diese intensiven Naturerlebnisse ermöglicht haben.

Autorin und Schifahrerin Veronika Breuer


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Zuletzt geändert am: 17.3.2015