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Torball, ein Ballspiel für blinde und sehbehinderte Menschen

Wie dieses Ballspiel entstand:

Torball/Goalball entwickelte sich in den sechziger Jahren aus dem Bestreben, auch für blinde und sehbehinderte Menschen ein Spiel mit dem Ball zu schaffen. Damit auch blinde und sehbehinderte Spieler eine gute Chance erhalten, einen geworfenen Ball fangen bzw. abwehren zu können, darf der Ball nicht durch die Luft geflogen kommen, sondern muss nahe dem Boden geführt werden. So verwendete man vorerst einen 2 kg schweren Medizinball, der relativ langsam anrollte und auf Grund seines Gewichtes wenig sprang. In der Folge kam ein 2 kg schwerer Gummiball zum Einsatz, in den hörbare Glöckchen/Schellen eingearbeitet wurden. Parallel dazu entwickelte sich etwa seit Anfang der siebziger Jahre in manchen Ländern wie Deutschland und Italien ein Ballspiel mit einem Klingelball, der nur ein Gewicht von 500 g aufweist. Aus dem Spiel mit dem 2 kg schweren Ball wurde die heutige paralympische Ballspieldisziplin "Goalball", das in ca. 40 Ländern der Erde praktiziert wird, und aus dem Spiel mit dem 500 g schweren Ball wurde das als IBSA-Sportart anerkannte Ballspiel "Torball", das ganz besonders in den mitteleuropäischen Staaten sehr verbreitet ist. In Österreich wurden bis Ende der achtziger Jahre insgesamt 23 "Goalball"-Meisterschaften ausgetragen, woran in Spitzenjahren bis zu 18 Herren- und 8 Damenmannschaften teilnahmen. Seit 1985 gibt es alljährlich Österreichische Staatsmeisterschaften in Torball, das somit das "Goalball"-Spiel in Österreich abgelöst hat.

Kurzbeschreibung des Torballspieles:

Torball ist ein Ballspiel für blinde und sehbehinderte Männer und Frauen. Es wird von zwei Mannschaften mit je drei Spielern auf dem Boden von Sporthallen gespielt.
Damit zwischen blinden und sehbehinderten Spielern durch unterschiedliches Sehrestvermögen Chancengleichheit besteht, müssen alle Spieler während des gesamten Spieles eine lichtundurchlässige Brille tragen.
Auf jeder Schmalseite des rechteckigen Spielfeldes von 7 m x 16 m wird ein 1,3 m hohes Tor errichtet.
Gespielt wird mit einem 500 g schweren Klingelball, der unterhalb von drei quer über das Spielfeld gespannten Leinen hindurch geworfen werden muss. Alle drei Leinen befinden sich 40 cm über dem Boden und sind ebenfalls mit Glöckchen bestückt, damit man hört, wenn der Ball oder ein Spieler eine dieser Leinen berührt. Die mittlere Leine befindet sich genau über der Mittellinie des Spielfeldes und die beiden anderen jeweils im Abstand von 2 m in Richtung der Tore.
Weiters hat jeder Spieler zur Orientierung im Torraum eine Matte im Ausmaß von 2 x 1 m. Die Matten sind vor den Toren so positioniert, dass die mittlere mit der Hinterkante an der Torlinie liegt, die beiden äußeren sind jeweils 1 m vorgezogen.

Das Ziel des Spieles ist es nun, den Ball so zu werfen, dass er die gegnerische Torlinie überquert, während die andere Mannschaft dies zu verhindern versucht. Im nächsten Spielzug übernimmt die verteidigende Mannschaft das Angriffsspiel und die vorherigen Angreifer verteidigen ihr Tor.
Bei Regelverstößen, zB. durch Berührung einer der 3 Leinen mit dem Ball oder durch einen Spieler, erhält die entsprechende Mannschaft einen Strafwurf bzw. bei 3 Strafwürfen einen Penalty. Dazu muss/müssen für den nächstfolgenden Wurf 1 bzw. 2 Spieler der bestraften Mannschaft das Spielfeld verlassen.
Die Spielzeit eines Spieles beträgt zwei mal 5 Minuten reine Spielzeit (Spielunterbrechungen durch Tore, Strafwürfe ... werden herausgestoppt).

Skizze eines Spielfeldes

Foto - eine linzer Mannschaft in Abwehrhaltung

Unser Verein hat derzeit zwei Teams, die diesen bei Blinden und Sehbehinderten sehr beliebten, athletischen und spannenden Ballsport mit viel Herz und Einsatz ausüben. Wir beschicken mit diesen beiden Mannschaften natürlich die Österr. Staatsmeisterschaften in Torball und spielen bei nationalen und internationalen Vergleichswettkämpfen und pflegen damit die durchaus internationale "Torball-Familie". Neben hoffentlich vielen Erfolgen in Torball wünschen wir uns den einen oder anderen Nachwuchsspieler oder -spielerin, um wieder frische Kräfte einsetzen zu können.


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Zuletzt geändert am: 31.5.2012